EBY – Energy Between Youth Program Summer Semester 2013

Veröffentlicht von stagez am

EBY – Energy Between Youth Program Summer Semester 2013

Normalerweise  heißt es, dass gute Dinge nie einzeln vorkommen. Wir von StAgEz e.V. waren mehr als glücklich, als wir diesem Rat folgend im Sommersemester 2013 zum zweiten Mal das Seminar „Umweltbildung in der Türkei“ organisierten. Elf Studierende nahmen an dem Seminar  teil, welches wieder von dem Biologen Antonio Speranza geleitet wurde. Dieses Mal war das gewählte Thema „Energie“. In der ersten Hälfte der Seminarreihe, welche von der Technischen Universität Braunschweig unterstützt wurde, wurde sich mit der derzeitigen Energiesituation in der Türkei beschäftigt. Dabei wurde erörtert, auf welche Art die Türkei ihre Energie erzeugt und welche Probleme sich dort im Vergleich zu Deutschland ergeben.

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Die zweite Hälfte des Seminars fokussierte sich darauf pädagogische Techniken zu entwickeln, die dazu dienen Kindern Umweltproblematiken näher zu bringen. Dazu fand eine Exkursion zum Regionalen Umweltbildungszentrum – Hauptschulgarten statt. Außerdem erhielten die SeminarteilnehmerInnen Hilfe von einer Lehrerin aus der Region, Frau Willenberg, und dem Pädagogen Herr Jatho.

Die Studierenden wurden in Gruppen unterteilt und entwickelten innerhalb des Seminars die drei Projekte „Energie und Abfall“, „ Energie im Haushalt“ und „ Biogas“. Die Projekte wurden in der Hoffman-von-Fallersleben Schule erprobt und waren ein unvergessliches Ereignis für die Studenten. „ es war sehr schön zu sehen, wie sich die Kinder in den bereitgestellten Experimenten eingebracht haben.“ sagt Henrike, eine Geoökologie Studentin. „ Außerdem war es überraschend, dass manche Schüler bereits einige Erfahrung mit den Themen hatten. Die Fragen wurden mit solch einem Wissen beantwortet!“, ergänzt der Biologie Student Martin. Auch die Lehrerin Frau Willenberg gab eine positive Rückmeldung, „ Dafür, dass die Studenten zum ersten Mal mit Kindern arbeiten haben sie es wirklich gut gemacht.“

Wie auch beim ersten Seminar war eine Auslandsreise vorgesehen. An dieser Stelle möchten wir noch einmal unseren Dank für die finanzielle Förderung an Die EU und die Organisation „Youth in Action“ aussprechen. Es war für sechs deutsche Studierende möglich, vom 19. bis zum 28. September in die Türkei zu fliegen und dort unter Anleitung von Herrn Speranza und Petra Wiesinger, einem Mitglied von StAgEz e.V., das Projekt durchzuführen.

Da das GATE-Seminar im Winter 2012 bereits erfolgreich war, wurde auch dieses Mal wieder mit den türkischen Studierenden der Organisation “Çevre Koruma Gönüllüleri”. Die Reise begann wieder in Istanbul, denn es ist unmöglich die türkische Kultur kennenzulernen,  ohne den Charme des Bosporus erlebt zu haben. „ Sobald ich aus der Metro gestiegen war, war ich buchstäblich von Menschen umgeben, welche mir helfen wollten, mein Gepäck zu tragen und mir den Weg zum Hostel zeigen wollten. Ich habe noch nie zuvor so freundliche Menschen getroffen.“ sagte Lisa, eine der TeilnehmerInnen.

Nachdem die Schönheit Istanbuls mit den Basaren, der Skyline, den Geschmäckern, Gerüchen und Geräuschen erfasst und genossen wurde, widmeten sich die Studierenden ihren Projekten, welche an zwei Schulen in insgesamt 20 Klassen sattfinden sollten. Die Durchführung fand ähnlich wie im letzten Semester statt. Herr Speranza sagt dazu „Dieses Mal haben wir alles sehr gut bis ins kleinste Detail organisiert, nachdem wir Erfahrungen aus dem Semester zuvor gesammelt hatten. Außerdem waren wir uns sehr gut unseren Stärken und Schwächen bewusst, sodass wir wussten, wie wir unsere Ergebnisse verbessern konnten. Wir haben hart gearbeitet, zumal Deutschland und die Türkei unterschiedliche Realitäten und Umweltprioritäten haben. Zum Beispiel ist Biogas in Deutschland bereits weit verbreitet, während das Thema in der Türkei noch recht unberührt ist. Die Teams arbeiteten gut im Einklang miteinander. Während die deutschen den türkischen Studenten die Ideen hinter den Projekten erläuterten, halfen diese, die Projekte an die Schule und die kulturelle Realität anzupassen. Ich bin sehr stolz darauf und wie zu erwarten waren die Ergebnisse wieder exzellent.“

Wir haben außerdem positives Feedback von den Schulen erhalten. In einer davon führten wir bereits in dem Semester zuvor Projekte durch und der Schulleiter sowie die Lehrer waren erfreut, ein weiteres Mal mit uns zusammen zu arbeiten. Es wurde eine gute Basis für eine langanhaltende Beziehung aufgebaut. Wir hoffen, dass die SchülerInnen Mund-zuMund-Propaganda betreiben und somit die Inhalte, die sie erlernt haben (wie zum Beispiel, dass Energiesparen wichtig ist und wie es umsetzbar ist, die Möglichkeiten von alternativen Energien, sowie Müll als Energie Quelle und die korrekte Mülltrennung.) an ihre Familie und FreundInnen weiter geben und somit den Samen für ein gesteigertes Umweltbewusstsein pflanzen.

„Die Wahl der zweiten Schule war nicht zufällig.“ sagen Idil und Kadir, zwei der türkischen Studierenden. „Wir wussten, dass die Schule in einer kleinen Stadt im Inland lokalisiert ist und somit selten Kontakt zu den türkischen TeilnehmerInnen besteht. Da kann man sich vorstellen, was für ein Schock es für die SchülerInnen dort sein muss, an einem Tag sowohl jungen Türken aus Istanbul, welche natürlich eine andere Lebensweise haben als sie, als auch deutschen Studierenden zu begegnen. Für sie war es eine einmalige, neue Erfahrung, wodurch sie zu Beginn sehr schüchtern und still waren. Am Ende des Tages siegte jedoch die Neugier und sie begannen sich mit uns zu unterhalten und Spaß an den Projekten zu haben.“

Da wir sehr herzlich und warm von der lokalen Gemeinschaft aufgenommen wurden, wurde die Stimmung noch weiter aufgelockert. Vom Coach kamen ebenfalls nur gute Worte: “Ich war mir sicher, dass dieses Mal wieder alles perfekt laufen würde. Alle Studierenden waren sehr motiviert und jeder gab sein Bestes. Für mich war außer der Durchführung der Projekte an den Schulen auch wichtig, dass die Bedeutung eines EU-Projektes den TeilnehmerInnen klar wurde. Dabei sprechen wir davon, wie verschiedene Kulturen zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Zu verstehen und zu akzeptieren, wie Menschen in einem fremden Land leben, Vorurteile und Stereotypen über Bord zu werfen und aus Fehlern zu lernen, um besser zu werden. Ohne dies im Blick zu behalten, wären jegliche Projekte sinnlos.“

 


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