Francisco J. Marí: „Piraterie, Überfischung, Ölförderung, Tiefseebergbau – Globale Konflikte im Meer und an Küsten“
Die Konflikte auf den Weltmeeren und an den Küsten haben in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Dabei geht es nicht um Seeschlachten von Kriegsschiffen, sondern um Auseinandersetzungen um die Rohstoffe in den Meeren. Schon länger führt der Kampf um die letzten intakten Fischbestände zu Auseinandersetzungen zwischen den großen Fangtrawlern und der handwerklichen Fischerei, die dieses gesunde Nahrungsmittel Fisch für die armen Bevölkerungen in Entwicklungsländern fängt. Es geht aber auch um Rohstoffe im Meeresboden, besonders um Öl und Gas, das immer wieder zu Verschmutzungen oder Einschränkungen der Fischgründe führt oder die Küsten verseucht. Dies hat an manchen Küsten dazu geführt dass ihre Bewohner kriminelle Banden mit ihren Piratenaktivitäten gegen Handelsschiffe unterstützen. Die neueste Ausbeutung der Meere finden in großen Tiefen am Meeresboden statt. Schon bald sollen dort Gold, Kupfer oder Platin geborgen werden ohne, dass klar ist, ob diese unbekannte Tiefseewelt nicht für immer zerstört wird. Menschen auf den pazifischen Inseln, wie in Papua Neuguinea leisten Widerstand dagegen. Sie wollen nicht wieder zum Testfeld einer unerprobten Technologie zu werden. Dabei gibt es ein internationales Regelwerk, das vorbildlich sein könnte, weil es die Hohe See als ein Erbe der gesamten Menschheit definiert und private Interessen von Staaten und Konzernen massiv dort einschränkt.