GATE – German and Turkish Environmental Education Program 2012/2013
GATE – German and Turkish Environmental Education Program 2012/2013
Für die Bildung und Entwicklung der „Menschen von morgen“ sind zwei Faktoren besonders wichtig: Achtsamkeit gegenüber unserer Umwelt und der Umgang mit fremden Kulturen. Wie sich diese in einer Aktion kombinieren lassen, erlebten Studierende gemeinsam mit Vereinsmitgliedern von Stagez e.V. im Wintersemester 2012/2013 im Projekt „Umweltbildung in der Türkei“.
Das Projekt wurde in zwei Teile gesplittet:
Der erste Teil bestand aus einem von der TU Braunschweig unterstützen Seminar, das von 28 Studierenden aus verschiedenen Studiengängen besucht wurde. Dort bekamen sie vom Biologen Antonio Speranza einige wichtige Informationen über Wasser/Hydrologie, sowie Tipps und wichtige Techniken zu Lehrmethoden beigebracht. Bei der Exkursion zum regionalen Zentrum für Umweltbildung am Dowesee konnten sie mit der Unterstützung von zwei Lehrerinnen, Frau Wanzelius und Frau Willenberg, ihr Wissen praktisch erweitern. So haben sie beispielsweise Projekte zu folgenden Themen erarbeitet: Wasserdichte, Wasserwirtschaft, Wasserklärung/-reinigung, Wasserverfügbarkeit, Wasserkreislauf und Staudämme, die sie am Ende des Semesters an der Ricarda-Huch-Schule und in der Hoffmann-von-Fallersleben Schule in Braunschweig aufbauten. Aus dieser Arbeit entstanden interessante Projekte und es entwickelte sich ein Bewusstsein für ein wichtiges Lernprinzip – das spielerische Lernen.
„Ich habe zum ersten Mal mit Kindern gearbeitet“, erzählt Steffen, Student der Sozialwissenschaften. „Am Anfang war ich sehr nervös aber ich habe gemerkt, dass die Leute unser Projekt mögen und war stolz auf unsere Arbeit und die Mitarbeit der Kinder.“, bekräftigte Elena, Studentin des Umweltingenieurwesens.
Auch für die Lehrerinnen und Lehrer der Schulen war es eine positive Erfahrung und sie würden die Studierenden nächstes Semester gerne wieder dazu einladen.
Der zweite Teil des Projektes wurde mit Unterstützung des EU-Programms „Jugend in Aktion“ und in Zusammenarbeit mit dem türkischen studentischen Verein „Çevre Koruma Gönüllüleri“ der IŞIK Universität in Şile/Istanbul gestartet. Thematisiert wurde in diesem Projektabschnitt die Umsetzung der in Deutschland entwickelten Projekte an den zwei Schulen: „75.yil Ilkogretim Okulu” und “Balıbey İöo“ in Şile.
Während des Semesters hatten unsere Studierenden Kontakt mit 12 türkischen Studierenden, um die Projekte zusammen umzusetzen. Vom 7.März bis 16.März flogen 11 von ihnen mit Antonio Speranza und Petra Wiesinger nach Istanbul.
In den ersten drei Tagen wurde die Stadt besucht. Die Studierenden wurden dabei von ihren türkischen Freunden herumgeführt und erlebten so den Zauber Istanbuls. „Es war ein Kulturschock! Ich war schon viel unterwegs aber sowas habe ich noch nie gesehen.“, waren Darias Worte. „Ihre Gastfreundschaft, Freundlichkeit und das Essen waren toll!“. Diese Begeisterung begleitete die jungen Weltverbesserer die ganze Woche lang, während sie das Projekt in die Tat umsetzen sollten.
Doch wie genau lief die Umsetzung ab und was wurde gemacht? Herr Speranza sagt: „Unsere Studierenden haben ihre Projekte ins Englische übersetzt und jeden Schritt erklärt. Jeden Nachmittag haben sich die türkischen und deutschen Studierenden getroffen und diskutierten ihr Vorgehen für den nächsten Tag. In jeder Klasse der Schulen haben zwei Türken und zwei Deutsche die Arbeit aufgeteilt: Zum einen wurde das Projekt auf Türkisch mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt und zum anderen Hilfe und Unterstützung von den deutschen Studierenden angeboten. Das Projekt wurde in mehr als 25 Klassen durchgeführt und die Klassenstufen reichten von Klasse 1 bis Klasse 5. Eine Menge Arbeit!
Das Feedback war sehr positiv! Die Lehrerinnen und Lehrer waren in das Projekt gut eingebunden, indem sie ebenfalls vieles erklärt und aktiv in der Organisation mitgearbeitet haben. Den Schülerinnen und Schülern haben die praxisorientierten Spiele, Experimente und lebendigen Diskussionen Spaß gemacht. Auch für die begeisterten Studierenden aus Deutschland war es ein sehr positives Gefühl direkt als ein Teil der lokalen Gemeinschaft am schwarzen Meer akzeptiert zu werden.
Das Projekt war so ein Erfolg, dass die Direktoren der beiden Schulen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu einluden nächstes Jahr wiederzukommen. Was hat die Erfahrung hinterlassen? Frau Wiesinger sagt stolz: “Es war zu aller erst eine wichtige kulturelle Erfahrung für alle Studierenden. Sie haben gelernt mit Menschen professionell zusammen zu arbeiten, die aus anderen Kulturen stammen, eben so, wie sie die Kultur selbst kennen gelernt haben. Es war manchmal nicht einfach, weil es etwas völlig neues und fremdes war, aber zu sehen wie sie zusammen arbeiten und ein gemeinsames Ziel verfolgen zeigt, dass es möglich ist Schwierigkeiten zu überwinden und sich mit anderen zusammen zu schließen, um die Welt ein bisschen besser zu machen.
Ist es nicht das, worauf wir alle hinauswollen?“
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