Die letzte Woche in Juaso
Die letzte Woche in Juaso
Hey Leute,
Ann-Katrin war die gesamte letzte Woche krank. Die Diagnose des örtlichen Arztes – eine Infektion durch kontaminiertes Essen – also eine Lebensmittelvergiftung. Sie hat also leider die meiste Zeit der Woche im Bett verbracht. Auch wenn sie gerne drauf verzichtet hätte, war der Arztbesuch auf jeden Fall auch eine Erfahrung Wert. Es wurde als erstes der obligatorische Malariatest gemacht und eine eigene Krankenmappe im Krankenhaus in Osino angelegt. Insgesamt ging alles sehr unkompliziert und vor allem schnell.
Ich (Sönke) hab mich derweil weiter eingebracht und mich mit Problemen, die mit dem Projekt in Verbindung stehen, auseinander gesetzt. Dabei hab ich erfahren, dass der kürzlich angelegte Fischteich das Wasser bisher nicht halten kann. Trotz vorangegangener Messungen, die gegenteiliges erwarten ließen, versickert es nach jeder Füllung im Boden. Da sich der Grundwasserspiegel an der Stelle einige Meter unterhalb des Teichbodens befindet, ist die neue Idee nun, dass der Teich mit einer speziellen Folie versiegelt wird. Dafür ist diese Woche jemand zur Ausmessung und Begutachtung vorbeigekommen mit dem ich die gesamte Situation erörtern konnte. Hier ist also in Zukunft noch einiges zu tun!
Zweimal hatte ich diese Woche die Chance, beim Imkern zu helfen. Das war für mich ein Debut. Auf dem Gelände stehen zurzeit um die 20 Bienenstöcke, von denen die meisten noch nicht besetzt sind. Das Einfangen von Bienenkolonien soll aber innehrhalb der nächsten Monate regelmäßig stattfinden. Bisher hatte ich wirklich wenig Bezug dazu, wodurch die Erfahrung für mich umso wertvoller war. Der gewonnene Honig soll dann in Zukunft abgefüllt und weiterverkauft werden, das Wachs soll noch in Juaso zu Kerzen, in Verbindung mit verschiedenen Stoffen zu (plastikfreiem) Einwickelpapier oder Lippenstift weiterverarbeitet werden. Ian (Der Freiwilligendienstler aus Kanada) hat dazu die Woche über ein paar Workshops gegeben.
Außerdem habe ich in dieser Woche bei einem Medizinpflanzenprojekt geholfen. Im vorderen Teil des Geländes soll eine große Anzahl eher traditioneller Heilkräuter wachsen. Dafür musste aber erst das Beet vorbereitet werden, was bedeutet bei 35 °C in der prallen Sonne mit einem Spaten und Harke das gesamte Unkraut (möglichst mit Wurzel) zu entfernen. Man kann sich vorstellen, dass das eine sehr schweißtreibende Arbeit war, bei der ich mir einen Sonnenbrand geholt habe.
In dieser Woche haben wir auch Selina besser kennengelernt, die uns in Deutschland besuchen wird. Die Beantragung des Visums ist für Ghanaer recht aufwändig. Selina wird viele Dokumente einreichen müssen, wie ihre Geburtsurkunde und die ihrer Kinder, um ihre „Bindung an ihr Heimatland“ zu belegen. Wir haben Selina als sehr offenen und herzlichen Menschen kennengelernt und freuen uns sehr auf ihren Besuch!
Morgen wird dann schon unser Abschlusstreffen mit Mercy stattfinden, bei dem wir nochmal den gesamten Aufenthalt Revue passieren lassen und die nächsten Schritte besprechen. Morgen Abend geht dann auch schon wieder der Flug zurück nach Deutschland und unser Aufenthalt hier ist leider schon wieder vorbei.
Nun befinden wir uns jetzt wieder in Accra und haben wieder eine stabile Internetverbindung!